...yemen... y.a.r... die yemenitische arabische republik... 1984-1987...


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...jeder ist ausländer, fast überall auf der welt...  die erfahrung selbst einmal "ausländer" zu sein und ein land nicht in zwei oder drei wochen im urlaub zu sehen, sondern dort längere zeit zu leben, war ein einschneidendes erlebnis in meinem leben...  ich war von 1984 bis 1987 als entwicklungshelfer des deutschen entwicklungsdienstes in der arabischen republik yemen tätig... meine aufgabe war u.a. der aufbau einer ausbildungswerkstatt sowie die durchführung von kursen zur berufsbildung im district training center... → dtc  der provinzhauptstadt sadah....

der aufenthalt war geprägt von immensen menschlichen, kulturellen, optischen und akustischen erfahrungen... das leben in einer fast mittelalterlichen archaischen gesellschaft, die unglaubliche offenheit und gastfreundschaft uns fremden und ungläubigen gegenüber, der umgang mit alten und behinderten, der familienzusammenhalt und vieles mehr, was wir heute in unserer von mißtrauen geprägten kultur kaum mehr kennen, konnte man hier noch erleben...

ded vorbereitung | gesundheit | bildung | dtc sadah | in meiner werkstatt


...inlandsvorbereitung des ded in berlin... die vorbereitung auf den einsatz als entwicklungshelfer fand nach ausgiebigen auswahltests innerhalb in drei monaten in der ded-zentrale in berlin am gladower damm statt... themenschwerpunkte waren natürlich sprache - in drei monaten arabisch lernen - landeskunde sowie improvisationsfähigkeit, methodik und didaktik unter erschwerten bedingungen und angepasst an das jeweilige entsendungsland...

... im vorbereitungsgebäude... es gab so viele pinwände, dass man nie alles lesen konnte

...unser zimmer

...der hauseigene kindergarten

...die yemen vorbereitungsgruppe 1983... ganz links bin ich mit meinem sohn zu sehen

in der vorbereitung des ded waren unterschiedlichste leute die in verschiedene länder entsandt wurden... die meisten waren relativ jung und engagiert, entsprechend kritisch und das konnte man an den wandmalereinen im ded vorbereitungsgebäude sehr gut sehen...

...sprachunterricht... am anfang = bahnhof

...wie kann man mit einfachsten mitteln chemische- und physikalische gesetze darstellen kann

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im yemen gab es in allen klassischen bereichen hilfebedarf... insbesondere in den bereichen gesundheit und bildung... hier war der ded verstärkt tätig... es gab aber auch weitere projekte, z.b. in der landwirtschaft oder im bereich städteplanung...  alle informationen beziehen sich auf den zeitraum meiner tätigkeit 1984-1987...


...städteplanung...  um die landflucht in die großstädte zu verhindern, müssen die secondary cities so attraktiv sein, dass ein großteil der bedürfnisse der ländlichen bevölkerung befriedigt werden kann...  um dies zu erreichen sollten die secondary cities nach ökologischen und bedürfnisorientierten kriterien geplant werden... angestrebt war eine flächendeckende versorgung mit schulen und krankenhäusern, eine verbesserung der infrastruktur, durch z.b. umgehungsstrassen, die ansiedlung von kleinindustrie sowie die berücksichtigung ökologischer aspekte [keine autowerkstatt, bei der das öl im boden versickert, neben einem trinkwassertiefbrunnen !!!]...

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...gesundheitswesen...  bei einer lebenserwartung von 42 jahren und einer kindersterblichkeit von 50-90% kann man sich die schlechte gesundheitssituation gut vorstellen... neben den klassischen krankheiten wie malaria, bilharziose, hepatitis, tuberkulose oder typhus spielen schlechte hygienische verhältnisse, unter- und fehlernährung der kleinkinder, sorgloser umgang mit medikamenten und chemikalien [insektiziden] aber auch viele unfälle [schußverletzungen, autounfälle...] eine grosse rolle... die anwendung traditioneller heilmethoden wie brennen oder fett einflössen hat die situation noch verschlimmert... zudem war die versorgung auf dem land durch grosse entfernungen [teilweise tagesreisen auf pisten bis zum nächsten health center] kaum möglich....

die entwicklungsprojekte waren auf diese situation zugeschnitten... z.b. der aufbau ländlicher healthcenter, kostenlose behandlungen, ernährungs - hygieneberatung, aufklärungskampagnen und impfprogramme...

  ...katastrophale hygienische verhältnisse

  ...teeküche in einem krankenhaus

...open air - wartezimmer eines der besten krankenhäuser

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  ...so sauber war es leider nicht überall

  ...ein ded-kollege bei der kleinkindervorsorge

...wobei manchmal auch die mütter noch kinder waren

...schluckimpfung

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...hauswirtschaft und ernährungsberatung...

...in der lehrküche der hauswirtschaft wurde ernährungsberatung durchgeführt

  ...plakat für das stillen und gegen trockenmilch

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...schulwesen & bildung...  die analphabetenquote betrug bei den männern ca. 60% und bei den frauen etwa 90%... es gab zwar eine offizielle schulpflicht, jedoch haben nur 30% der kinder im schulalter die schule tatsächlich besucht... es herrschte ein extremer lehrermangel im lande, sodass das land auf z.t. wenig motivierte ausländische lehrer [meist aus ägypten] angewiesen war...

  ...kinder auf dem weg zur schule

...unterricht einer koranschule im freien

...klassenzimmer einer staatlichen schule

  ...gespendete schulmöbel, ...man fand sie überall in sadah ...manchmal sogar in schulen

  ...schulkinder...  meist nur jungs

  ...plakat zur alphabetisierungskampagne... ein stammeskrieger trägt statt gewehr einen schreibstift

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...district traing center [dtc] sadah...  das dtc besteht seit 1980 [weltbankprojekt] und bietet neben alphabetisierungskursen für erwachsene und kursen zur frauenbildung auch eine nicht formale berufsausbildung in verschiedenen handwerksbereichen an...

...markas al tatrieb al assasi bi sadah...

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...schreibmaschinenkurse...

  ...damals gab es das noch... die kurse wurden von einem ägyptischen kollegen abgehalten

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...die schreinerwerkstatt...

...der ausbilder

  ...und die "produkte"

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...die maurer...

  ...früh übt sich was ein "meister" werden will

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...gas- wasserinstallateure...

  ...sonnenkollektoren ...das gabs schon damals, komplett selbstgebaut

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...hauswirtschaft...

  ...beispiel aus der handarbeit

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...die elektrowerkstatt...  gism al karhaba...  meine aufgabe bestand darin, ein curriculum zu entwickeln, eine vorhandene werkstatt als elektrowerkstatt auszustatten und schließlich entsprechende kurse in elektrotechnik abzuhalten...  wichtiger bestandteil des projektes war auch die ausbildung eines counterparts, der die kurse nach beendigung der entwicklungshelfertätigkeit selbständig weiterführen kann...  da in sadah kaum jemand englisch oder eine andere als seine muttersprache beherrschte, fanden die allgemeine kommunikation, sowie die kurse ausschließlich in arabisch statt...

  ... elektrowerkstatt, ein schild, das meine schüler für die werkstatt gemalt haben...

...generatorstation in der nähe von sadah... einer der gründe elektrotechnik zu unterweisen

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..."meine" werkstatt...

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...das erfolgserlebnis !

...tafelanschrift zum thema elektrische leistung

   ...das vorwort zu meinem handgeschriebenen ausbildungshandbuch

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...werkstatterweiterung...  auch das zählte zu den tätigkeiten eines entwicklungshelfers...  als die werkstatt zu klein wurde, habe ich gelder und spenden, u.a. von der britischen entwicklungshilfeorganisation oxfam, organisiert und die werkstatt kurzerhand selbst erweitert... so habe ich zum ersten mal in meinem leben gemauert, einen boden betoniert und ein dach gedeckt...

...der fertige anbau wurde gut bewacht

...im neuen anbau konnte ich nun auch schaltungen nicht nur im kleinen auf der werkbank, sondern auch in tatsächlicher grösse aufbauen lassen

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...meine schüler...

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...lehrerkonferenz...

...in der mitte der direktor des dtc

  ...das foto entstand während einer qatsession , daher die dicken backen... → mehr zur droge qat

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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